Montag, 10. Dezember 2012

Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich...

Um auch gleich bei den untreuen Ehefrauen zu bleiben (vgl. Effie Briest aus dem letzten Beitrag), darf in dieser Rubrik natürlich auch nicht Tolstois 'Anna Karenina' fehlen. Insbesondere da gerade auch eine Neuverfilmung in den Kinos anläuft, sollte man wieder einmal die Werbetrommel für das zugegebenermaßen umfangreiche literarische Werk rühren, dessen gut 1200 Seiten ihren bedeutungsschwangeren Tribut zollen. Also nichts für zwischendurch aber perfekt für die Zeit zwischen den Jahren, auch wenn diese Zeit für die ausschweifenden Tolstoischen Erzählarabesquen recht knapp bemessen scheint. Aber schon der erste Satz dieses Werkes ist ein ganz besonderer. Wusstest Ihr übrigens, dass er in Muriel Barberys 'Die Eleganz des Igels' zitiert wurde?


Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich; jede unglückliche Familie ist auf ihre Weise unglücklich.
...und damit ist schon viel über die Geschichte gesagt. Wir wissen ja, dass untreuen Ehefrauen in der mitunter moralintriefenden Literatur des 19. Jahrhunderts ein ganz bestimmtes Schicksal beschieden war. Das ist ähnlich wie mit dem Untergang der Titanik. Wir alle wissen wie es endet. Trotzdem fasziniert uns die Geschichte immer wieder aufs Neue.

Leo Tolstoi: Anna Karenina, Erstausgabe 1878.

Eine komplette Rezension zu Leo Tolstois 'Anna Karenina' gibt es hier bei den Damen von leselink.de.