Donnerstag, 31. Dezember 2009

Literarisches Jahresend-Stöckchen

Das Jahresende ist eben doch immer wieder eine gute Gelegenheit ein Resumé zu ziehen, so auch über mein Lesejahr 2009. Und wie zu jeder Gelegenheit gibt es auf für diese das passende Stöckchen von BuchSaiten, das ich hier dazu aufgreifen möchte:

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? (und Begründung)


Ich wusste nicht genau, worauf ich mich bei diesem Buch einließ. Zwar prophezeite mir meine Liebste bereits, dass mir das Buch bestimmt gefallen würde, aber ich hatte so meine Zweifel. Aber Muriel Barberys "Die Eleganz des Igels" hat wirklich einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen und es war eines der besten Bücher, die ich in diesem jahr gelesen (und rezensiert) habe.

Muriel Barbery gelingt mit der detailverliebten Darstellung ihrer Charaktere mit all ihren Ecken und Kanten sowie den zahlreichen Ausflügen in das Reich der Hochkultur und Philosophie ein wahres Meisterwerk!

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? (und Begründung)


Da hatte ich mir bei Michael Schneiders "Das Geheimnis des Cagliostro" einen spannenden historischen Roman mit zahlreichen dokumentarischen, historischen und bibliografischen Querverweisen erwartet und wurde dann doch aber nur mit mit einer durchschnittlich (platten) Geschichte abgespeist (siehe Rezension), deren historische Querverweise sich nur mit der Lupe suchen lassen und deren Charaktere aus einem Groschenroman stammen könnten. Es erscheinen aktuell eben viel zu viele dieser Pseudo-historischen Romane, die allesamt nicht an die großen Vorbilder ala Feuchtwanger, Umberto Eco oder Ranke-Graves heranreichen...


Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?

Ganz eindeutig Alberto Manguel. Auch wenn es sich dabei NUR um ein Sachbuch handelte, war ich doch während der kompletten Lektüre der "Geschichte des Lesens" von vorne bis hinten fasziniert von der unterhaltsamen aber doch exakten und liebevoll gestalteten sprachlichen Ausdrucksweise dieses "Königs der Leser", so dass ich es kaum erwarten kann, in Zukunft noch mehr von ihm zu lesen (siehe Rezension).

Natürlich muss ich hier auch noch einmal Muriel Barbery (siehe oben) erwähnen, deren Sprachgewalt (und das liegt mit Sicherheit auch vorallem an ihrem Übersetzer) mich sehr beeindruckt hat.


Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?


Katharina Hagena "Der Geschmack von Apfelkernen"...weil es einfach schön ist :)